ALOY rast nach Westen. Vier bis fünf Windstärken und eine zackige Welle lassen das Boot auch bei gerefften Segeln nicht ins Bummeln verfallen. Wir queren die untiefe Mouchoir-Bank und das zwanzig Meter flache Gebiet zwischen den Turks-Inseln und Wind und Welle legen nochmal etwas zu. Früher als erwartet erreichen wir die Bucht von Cockburn Harbour. Es ist noch dunkel. Meine Versuche, die Ankunft durch Segelreffen bis in die Dämmerung hinauszuzögern scheitern, weil der Wind einfach noch mal einen drauf gibt. Abdrehen wollen wir dann doch nicht, also fahren wir erstmals ein Ankermanöver bei Nacht. Es klappt ganz ordentlich.
Nach dem wir ein paar Stunden geschlafen haben, gehts zum Einklarieren. Eine Familie wäscht am Steg Teppiche. Der Vater schöpft Wasser, die Mutter schruppt. Die Kinder eilen herbei und winken uns fröhlich. Was für ein Willkommen. Bei der Behörde ist man etwas streng, weil wir nicht gleich am Morgen früh vor dem Büro gewartet haben. Ausschlafen könnt ihr auch nach dem Einklarieren! Na gut.
Am nächsten Tag geht es auch gleich weiter auf die andere Seite der Caicos Inseln. Wie viele unserer Bekannten unterschätzen wir die Distanz und sind am Ende nochmal einen vollen Tag unterwegs. Ein zweites Ankermanöver im Dunkeln bringt Übung.
Noch nie habe ich so glasklares Meerwasser gesehen. Mit der Taschenlampe sehe ich auch im Dunkeln durch sieben Meter Wassertiefe den Grund. Wir feiern das mit einem Tauchgang an der Riffkante und erspähen in der Ferne einen grossen Adlerrochen.
Eigentlich hatten wir uns schon von allen Segelfreunden verabschiedet, treffen dann aber doch nochmal auf drei Boote und verbringen wieder gemütliche Stunden an Bord des Katamarans Loustic. An einem Nachmittag packt Elio seine Drohne aus und wir können unsere ALOY in mitten des Kristallwassers filmen. Einen Video-Ausschitt findet ihr auf unserem Instagramkanal.
Wie die Bahamas sind die Turks- und Caicos Inseln nicht vulkanischen Ursprungs, sondern als Riffe gewachsen und es bildeten sich weite Flachwassergebiete. Schwert rauf und durch sagen wir da. Leider finden auch die Wakeborder und mistigen Jetskis Gefallen an der Gegend, düsen uns um die Wanten und lassen ALOY auf und ab knallen.
Unser Aufenthalt muss diesmal kurz bleiben. Schon nach vier Tagen geht es zum Ausklarieren. Jetzt heisst es definitiv: Kurs Kuba! Wir wissen nicht sorecht was uns erwartet, denn man hört und liest Verschiedenes. Das gilt auch für den Zugang zum Internet, der unter Umständen nicht so einfach sein wird, wie bisher. Es kann also sein, dass ihr diesmal etwas länger auf den nächsten Blogbeitrag warten müsst. Da in der Schweiz ja jetzt der Frühling beginnt ist das sicher kein Problem. Zückt eure Polierlumpen und bringt die eigenen Boote auf Vordermann! Ihr habt (noch) keines? Na gut. Ich versuche so schnell wie möglich wieder zu bloggen, damit ihr nicht darben müsst.