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Transat-Zeit

Foto unserer letzten Atlantiküberquerung auf dem Tallship Kairos, 2016.

Es ist soweit. In der Karibik geht die Hurrican-Saison zu Ende und so blicken wir nach Westen. Etwas wehmütig denken wir an die tollen Wanderrouten auf La Palma, die wir verpassen, gleichzeitig wollen wir den grossen Sprung nicht weiter aufschieben. 2'700 Seemeilen liegen vor uns, Ziel ist die französische Karibikinsel Martinique.

 

Als Vorbereitung wird das Unterwasser-Schiff von Bewuchs gereinigt und auf allfällige Schäden kontrolliert.

Dann geht es ab in den Mast, wo wir schauen, ob die Verstagung des Mastes noch in Ordnung ist, keine Splinten fehlen, Kabel oder Fallen aufgescheuert sind. Tatsächlich sieht alles noch fast wie neu aus. Nur das Fall des Vorsegels ist oberflächlich angeraut und ein paar Fasern stehen ab. Mir schlottern die Knie da oben, aber das tun sie ohnehin, wenn ich an unser Vorhaben denke. Wollen wir wirklich los?

Auschieben macht die Sache nicht einfacher, also eilen wir geschäftig durch die Marina La Palma und durch die Innenstadt von Santa Cruz. Im Vorbeigehen geniesse ich noch ein letztes Mal den Anblick altehrwürdiger, europäischer Architektur. Puh.. zum Glück sieht unsere Elektrik besser aus. Hier spriessen schon Pflanzen an den Kabeln.

Proviant kaufen ist angesagt. Den Grossteil besorgen wir im HiperDino-Supermarkt. Für Gemüse und Obst gehts aber in die städtische Markthalle, da sich diese Lebenmittel besser halten sollen, wenn sie nicht in einer Kühlkette waren. Dann brauchen wir einen vollen Tag, um alles sauber im Boot zu verstauen und aufzuräumen. Wasser und Diesel werden wir kurz vor dem Auslaufen am Sonntag Nachmittag noch nachfüllen. Mit 180 Liter Diesel haben wir verhältnismässig wenig Treibstoff an Bord und sind auf guten Wind angewiesen um voranzukommen.

Über ein Satelliten-Telefon Model IridiumGo werden wir unterwegs Wetterdaten empfangen können. Die Wetterapp von PredictWind erlaubt es uns auch, unseren Standort zu posten. Wenn alles klappt, technische Probleme sind ja keine Seltenheit, könnt ihr uns also über den oben geposteten Link verfolgen. Vielleicht dauert es ein paar Tage, bis wir was schreiben. Anfangs sind wir ja für gewöhnlich seekrank und tippen ist dann keine gute Idee.