Rund zwei Monate haben wir in der kleinen Hafenstadt Paimpol zugebracht, stationiert auf dem Werftgelände der Dauphin Nautic. Das Herz der nordbretonischen Stadt ist der Hafen. Abends füllen sich die Restaurants rund um das Hafenbecken mit Gästen, die Crêpes, Gallettes oder den Pêche de Jour geniessen. Wie in vielen Küstenorten der Region dreht sich abends - hier dämmert es im Sommer erst um 22:00 Uhr - ein Karusell für Kinder. Fast jedes Wochenende finden Konzerte statt.
Wir profitieren sehr davon, dass die Werft direkt im Zentrum liegt, sodass wir Paimpols Hafenkultur geniessen können. Das freundliche Werftteam nimmt regen Anteil an unserem Projekt und unterstützt uns mit viel Fachwissen.
Port Paimpol etablierte sich ab dem 15. Jahrhundert als Ausgangspunkt für den Kabeljaufang im Nordatalantik. Um die hier stationierten Schoner vor den Strapatzen des häufigen Trockenfallens zu schützen wurde 1878 ein erstes Hafenbecken ausgehoben. Die Zufahrt fällt nachwievor zwei Mal pro Tag fast komplett trocken - so dass man nur bei Flut ein- und auslaufen kann.
Heute gibt es zwei stattliche Hafenbecken mit Platz für rund 400 Boote und Paimpol ist ein Hotspot für Boote des Typs "Vieux Gréements", wörtlich übersetzt der "alten Riggs". Jedes Jahr im August findet ein grosses Fest statt, das Fête des Vieux-Gréements im einen Jahr, das Festival du Chants de Marin (der Seemannslieder) im anderen. Das eine Hafenbecken wird dann von allen "neuen Riggs" befreit und die hölzernen Prachtstücke der Region laufen unter Applaus durch die Schleuse ein. Einige Yachten kommen extra aus England. Dann wird kräftig drei Tage und Nächte lang gefeiert.